© Anton Prock 2016
Die Säule ist ein kreisförmiges vertikales Stützelement, das sich
nach oben leicht verjüngt (Entasis). Der
Pfeiler hingegen ist
unten und oben gleich breit.
Es handelt sich um ein antikes Architekturelement. Eine Säule
besteht aus
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Basis (mit Ausnahme der dorischen Säulenordnung)
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Schaft (mit Kanneluren = Längsrillen, kanneliert)
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Kapitell
Neben der freistehenden Säule gibt es die nur teilweise
hervortretende Wandsäule (Dreiviertelsäule, Halbsäule).
Säulenordnungen - Symbolik
Schon in der Antike wurden Säulen nicht beliebig kombiniert, sondern ähnlicher ein wohlgeformten
Sprache durch eine Art Grammatik. Bei verschiedenen Säulenarten handelte es sich ursprünglich um
landschaftlich gebundene Entwicklungen.
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Toskanische Ordnung (aus Italien, Variante der dorischen
Ordnung, Basis, meist unkanneliert, unter dem
Kapitell
Wulst in Form eines Halsrings)
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Dorische Ordnung (aus Griechenland, keine Basis,
quadratisches Kapitell unverziert mit Abakus und Echinus)
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Ionische Ordnung (aus Griechenland, schlanker als bei der
dorischen Ordnung, beim
Kapitell Eierstab,
Voluten
und Abakus)
•
Korinthische Ordnung (aus Griechenland, ähnlich der
ionischen Ordnung,
Kapitell aber mit Akanthusblättern)
•
Komposite Ordnung (römisch, Kombination der ionischen
und korinthischen Ordnung, vor allem beim
Kapitell)
Die drei Hauptordnungen sind die dorische, die ionische und
die korinthische. In der römischen Architektur dienen die
Säulenordnungen zur Dekoration der
Fassaden. Dabei wird
die dorische Ordnung für das Erdgeschoss, die ionische für das
erste Obergeschoss und die korintische für das zweite Obergeschoss eingesetzt.
In der Renaissance und im Barock wurden die Säulenordnungen zu einem der wichtigsten Elemente
der Architekturordnung. Dies geht auf Vitruv zurück.
Die dorische Ordnung gilt als die stärkste und “männlichste”. Sie
steht für den Ausdruck von Tugenden wie Stärke, Ausdauer,
Tapferkeit. Deshalb findet sie meist bei militärischen Bauwerken
(Stallungen, Zeughäuser, Festungstore) Verwendung. Bei Kirchen
soll sie die Festigkeit des Glaubens ausdrücken.
Die ionische Ordnung nimmt eine Mittelstellung zwischen der
niederrangigen dorischen und der hochrangigen korinthischen
Ordnung ein. Sie ist schlanker als die dorische Ordnung und gilt
als “weiblich”. Verwendet wird sie bei Bauaufgaben, die zwar
einer gehobenen Sphäre angehören, zu dieser jedoch in einem
untergeordneten Verhältnis stehen. Dazu gehören etwa Jagd- und
Landschlösser, die eigentlich einem Residenzschloss, in dem der
Fürst wohnt, angegliedert sind.
Die korinthische Ordnung wird für die höchsten Bauaufgaben
verwendet, so etwa bei Kirchenbauten und bei
Staatspräsentation (Residenzschlösser, Rathäuser). Sie wird als “jungfräulich” angesehen und nimmt
deshalb eine besondere Stellung ein.
Die komposite Ordnung wird gerne als überirdisches Element angesehen und etwa bei Söllern (auf
Stützen ruhender, nicht überdachter Austritt in den obersten Geschossen eines Gebäudes) verwendet.