© Anton Prock 2016
Beim Rosenkranz (lat. rosarium) handelt es sich um eine
Gebetskette bzw. Gebetsschnur für die Marienandacht.
Er besteht aus 50 kleinen Perlen, die durch 5 große Perlen in fünf
Zehnergruppen unterteilt sind. Bei jeder großen Perle wird ein
“Vater unser” gebetet, bei jeder kleinen Perle ein “Ave Maria”, dem
jeweils die Betrachtung eines “Gesetzleins” oder eines
“Geheimnisses” (Ereignis aus dem Leben Jesu bzw. der Maria) folgt.
Weiters hat der Rosenkranz ein Anhängsel aus fünf Perlen (drei
“Ave Maria”, ein “Vater unser” und das apostolische
Glaubensbekenntnis).
Die Gebetskette entwickelte sich aus Anrufungen, die täglich 50 oder
150 mal wiederholt wurden. Zum Abzählen dienen Schnüre bzw.
Ketten mit Perlen oder Knoten, wobei die Gebete dreimal abgezählt
werden: 150 “Ave Maria” und 15 “Vater unser.”
Die Entstehung des Rosenkranzes geht auf eine Legende zurück. Ihr zufolge soll ein frommer
Zisterziensermönch täglich ein Marienbild mit frischen Rosen geschmückt haben. Eines Tages soll das
Bild zu gesprochen und um ein “Kranz-Gebet” aus 50 Ave Maria gebeten haben. Die heutige Form geht
auf das 15. Jh. zurück.
Die Dominikaner (
Bettelorden) nehmen
die Einführung des Rosenkranzes in Anspruch,
da die Muttergottes angeblich dem hl.
Dominikus das Rosenkranzgebet gelehrt habe.
Es gibt drei Zyklen des Rosenkranzes:
•
Freudenreicher Rosenkranz (Kindheit
Jesu): Verkündigung an Maria -
Heimsuchung - Geburt Christi -
Darbringung im Tempel oder Anbetung
der Könige - Auffindung des 12-jährigen
Jesus im Tempel
•
Schmerzensreicher Rosenkranz (Passion
Christi): Ölberg - Geißelung -
Dornenkrönung - Verurteilung durch
Kaiphas oder Kreuztragung - Kreuzigung
•
Glorreicher Rosenkranz (Verherrlichung
Jesu und Maria): Auferstehung Christi -
Christi Himmelfahrt - Ausgießung des
Heiligen Geistes (Pfingsten) - Himmelfahrt
der Maria - Krönung der Maria oder
Jüngstes Gericht
Der Sieg der katholischen Liga über die Türken
in der Seeschlacht bei Lepanto am 7. Oktober
1571 wurde wesentlich den Gebeten der
Rosenkranzbruderschaften (
Bruderschaft)
und besonders den Gebeten von Papst Pius V. zugeschrieben. Deshalb wurde am 7. Oktober 1572 das
Rosenkranzfest gefeiert. Papst Pius V. ordnete deshalb für den ersten Jahrtestag des Sieges ein
Marienfest an. 1573 gestattete der Papst allen Kirchen mit einem Rosenkranzaltar ein Rosenkranzfest
am 1. Sonntag im Oktober. Der Oktober gilt als Rosenkranzmonat und - wie der Mai - als
Marienmonat.
Maria im Rosenkranz
Die Muttergottes ist
dabei von einem
Kranz aus blühenden
roten und weißen
Rosen
umgeben, die
anstelle der
Perlen treten. Die
fünf großen Perlen
können auch durch
Medaillons ersetzt
werden, innerhalb
deren die
“Geheimnisse”
dargestellt sind, in
der Regel jene des
“freuden- oder
glorreichen”
Rosenkranzes.
Manchmal sind es
sogar drei
Rosenkränze, die Maria umgeben: der “freudenreiche” mit weißen, der
“schmerzensreiche” mit roten, der “glorreiche” mit goldenen Rosen.
Maria übergibt den Rosenkranz an den hl. Dominikus und die hl. Katharina von Siena
Der Legende nach hat
Maria den Rosenkranz an
den hl. Dominikus, den
Begründer des Ordens der
Dominikaner, und an die hl.
Katharina von Siena, die
ebenfalls Dominikanerin
war, übergeben.
Angeblich soll Maria dem hl.
Dominikus das Rosenkranz-
gebet gelehrt haben.
Diese Abbildung ist in vielen
Kirchen zu finden.
Maria als Rosenkranzkönigin
Maria trägt
einen Kranz
aus
Rosen
im Haar oder
wird damit von
Engeln
bekrönt. Ihr
Kind kann mit
den
Perlen
eines
Rosenkranzes
spielen, den es
in Händen hält
oder den die
Mutter um
ihren Hals
trägt.
Englischer Gruß
Es handelt sich
hier um den
“Gruß der Engel”
an Maria. Maria
und das Jesuskind
sind in der Mitte,
werden von
Engeln begleitet.
Um sie sind
kreisförmig oder
oval Motive aus
dem
“freudenreichen”
und dem
“glorreichen”
Rosenkranz
abgebildet.