© Anton Prock 2016
Chor - Presbyterium - Westchor Chor - Presbyterium - Westchor KIRCHENRUNDGANG
Im Sinne von Architektur hat das Wort Chor zwei Bedeutungen: Teil der Kirche, der dem Priester und der  heiligen  Messe vorbehalten ist. Im  Chor befinden sich der   Hochaltar und der   Volksaltar sowie die  Apsis. Da die meisten Kirchen gegen  Osten ausgerichtet sind, liegt dort auch der Chor. Ein anderes Wort dafür ist    Presbyterium. Die Abgrenzung zwischen dem Kirchenraum und dem Chor erfolgt durch den   Triumph- bzw. Chorbogen. Teil der Kirche über dem Haupteingang mit einer Empore und der  Orgel - Orgelchor oder Sängerchor. Meist liegt dieser Teil im Westen. Im frühen Christentum bezeichnet man als Chor jene Geistliche, die bei der Liturgie sangen. Später erfolgte die Übertragung auf ihren Platz in der Kirche. Frühchristliche  Apsiden besaßen  eine umlaufende Sitzbank für die Priester, griech. Presbyter, wovon sich die Bezeichnung   Presbyterium ableitet. Grundsätzlich bestand eine Abtrennung zwischen dem Chor und dem Kirchenschiff: Chorgitter oder  Lettner. In Klosterkirchen nehmen die Mönche an der  Messe im Presbyterium teil, für sie ist das  Chorgestühl bestimmt. Vor allem in ottonischer, karolingischer Zeit und in der Romanik konnten bedeutende Kirchen einen Doppelchor (West- und Ostchor) besitzen. Allerdings sind die Aufgaben des Westchors, der über dem Haupteingang lag, nicht geklärt. Es konnte sein, dass dort der Bereich des Kaisers bzw. des Bischofs war, die dort ihre Privatmesse feierten. Speziell in der Romanik war dieser Westchor zwischen zwei mächtigen Türmen angelegt, man spricht vom wuchtigen  Westwerk.