© Anton Prock 2016
Lamm bzw. Schaf und Widder waren schon in der Antike
beliebte Opfertiere. Gott beauftragte Moses kurz vor dem
Auszug nach Ägypten, für jede Familie aus der Gemeinde Israels
ein Lamm zu opfern. Das Blut sollte als Schutzzeichen an die
Türpfosten aller Häuser gestrichen werden, als Gott in der Nacht
alle Erstgeborenen in Ägypten tötete. Das Lamm weist im
Christentum auf den Opfertod Christi hin. Somit es es auch ein
Symbol der
Eucharistie, der
Hostie.
Ein Lamm inmitten anderer
Schafe oder abseits stehend deutend auf das Lamm Gottes, das die
Sünden der Welt trägt. Gruppen von Lämmern oder Schafen können
auch die Gläubigen symbolisieren, die vom
Guten Hirten (Jesus)
geführt und betreut werden. Wie der Hirte sich um seine Schafe
kümmert, so sorgt sich Jesus um die Gläubigen. Schon in der
Apokalypse berichtet Johannes von einem Lamm beim Thron Gottes.
Johannes der Täufer weist auf Jesus hin: “Siehe, das Lamm Gottes, das
die Sünden der Welt hinwegnimmt”
(Joh. 1,29f.). Dies ist ein Hinweis auf
den Kreuzestod Christi.
Als Zeichen des Sieges über den
Tod und als Zeichen der Auferstehung
kann das Lamm Kreuzstab und
Kreuzfahne tragen und weist damit auf den
auferstandenen Christus hin. Das Lamm mit
Kreuzstab und Kreuzfahne befindet sich im
Wappen der Diözese Brixen, zu welcher der
Großteil Tirols bis
1919 gehörten.
Das Lamm ist auch Attribut der hl. Agnes. Auf
diesem Foto hält sie die
Märtyrerpalme
(
Palme) in ihrer Rechten.
Das Lamm Gottes und das Buch mit den sieben Siegeln
Die
Apokalypse des Johannes (5,1f.; 14,1f.; 19,6f.; 21,23) bezeichnet
Jesus, der am Jüngsten Tag als Richter auf die Erde kommen wird, als
Lamm Gottes (Agnus Dei). In der Hand Gottes befindet sich das Buch mit den
sieben Siegeln, die nur das Lamm Gottes
(Jesus) am Jüngsten Tag öffnen kann. In
diesem Buch stehen die Geheimnisse Gottes,
die dann der Menschheit offenbart werden.
Dargestellt ist entweder ein verschlossenes
Buch oder eine Schriftrolle mit sieben
Siegeln, dabei das Lamm. Meist befinden sich
solche Abbildungen auf dem
Tabernakel.