© Anton Prock 2016
Die Serviten werden 1233 von sieben angesehenen
Florentinern, den sogenannten „sieben heiligen
Vätern“, auf dem Monte Senario bei Florenz
gegründet. Der Orden ist der Augustinusregel
verpflichtet. Wichtig für die Serviten ist neben der
Verehrung Mariens die Tätigkeit als Prediger und
Beichtväter sowie ihre Aufgabe im Schuldienst und
in der Wissenschaft.
Der Wirkungsbereich war zunächst auf Italien
beschränkt, griff aber bald auf ganz Mitteleuropa
über. In Deutschland gab es im Mittelalter über 30
Servitenklöster, die jedoch alle in den Wirren der
Reformation untergingen.
Anna Katharina Gonzaga, zweite Gattin von Erzherzog Ferdinand II. von Tirol, trat nach dem Tod ihres
Gatten mit einer ihrer Töchter in den Orden ein. Sie gründete in Innsbruck zunächst ein Doppelkloster
für Frauen (das versperrte Kloster der Servitinnen und das sog.
Regelhaus) an der Stelle, wo heute die SOWI-Fakultät der
Universität Innsbruck steht. Die Fürstin gab auch den Auftrag zur
Errichtung eines Männerklosters in Innsbruck. 1613 kaufte sie in
der Neustadt (heutige Maria-Theresien-Straße) ein Grundstück
und schon 1616 wurden Kirche und Kloster in Gegenwart von
Erzherzog Maximilian III. dem Deutschmeister eingeweiht. Vier
Jahre später jedoch brannte der gesamte Klosterkomplex nieder.
Anna Katharina ließ sofort einen Neubau errichten, dessen
Fertigstellung im Jahre 1626 sie jedoch nicht mehr erlebte, da sie
1621 starb. Dieses Innsbrucker Servitenkloster wurde zum
Mutterhaus vieler anderer Servitenklöster.
Heute gibt es rund 100 Servitenklöster, die meisten in
Italien, Österreich und Amerika.
Tirol: Kloster in der Maria-Theresien-Straße in Innsbruck,
Maria Waldrast, Volders (mit Karlskirche), Maria
Weißenstein, aufgelassenes Kloster in Rattenberg (bis 1971,
heute ist im Gebäude die Neue Mittelschule
untergebracht).