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Serviten - Diener Mariens Serviten - Diener Mariens KIRCHENRUNDGANG
Die Serviten werden 1233 von sieben angesehenen Florentinern, den sogenannten „sieben heiligen Vätern“, auf dem Monte Senario bei Florenz gegründet.  Der Orden ist der Augustinusregel verpflichtet. Wichtig für die Serviten ist neben der Verehrung Mariens die Tätigkeit als Prediger und Beichtväter sowie ihre Aufgabe im Schuldienst und in der Wissenschaft. Der Wirkungsbereich war zunächst auf Italien beschränkt, griff aber bald auf ganz Mitteleuropa über. In Deutschland gab es im Mittelalter über 30 Servitenklöster, die jedoch alle in den Wirren der Reformation untergingen. Anna Katharina Gonzaga, zweite Gattin von Erzherzog Ferdinand II. von Tirol, trat nach dem Tod ihres Gatten mit einer ihrer Töchter in den Orden ein. Sie gründete in Innsbruck zunächst ein Doppelkloster für Frauen (das versperrte Kloster der Servitinnen und das sog. Regelhaus) an der Stelle, wo heute die SOWI-Fakultät der Universität Innsbruck steht. Die Fürstin gab auch den Auftrag zur Errichtung eines Männerklosters in Innsbruck. 1613 kaufte sie in der Neustadt (heutige Maria-Theresien-Straße) ein Grundstück und schon 1616 wurden Kirche und Kloster in Gegenwart von Erzherzog Maximilian III. dem Deutschmeister eingeweiht. Vier Jahre später jedoch brannte der gesamte Klosterkomplex nieder. Anna Katharina ließ sofort einen Neubau errichten, dessen Fertigstellung im Jahre 1626 sie jedoch nicht mehr erlebte, da sie 1621 starb. Dieses Innsbrucker Servitenkloster wurde zum Mutterhaus vieler anderer Servitenklöster. Heute gibt es rund 100 Servitenklöster, die meisten in Italien, Österreich und Amerika. Tirol: Kloster in der Maria-Theresien-Straße in Innsbruck, Maria Waldrast, Volders (mit Karlskirche), Maria Weißenstein, aufgelassenes Kloster in Rattenberg (bis 1971, heute ist im Gebäude die Neue Mittelschule untergebracht).