© Anton Prock 2016
Kapellen sind grundsätzlich kleiner als Kirchen und dienen vor
allem der privaten Andacht.
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Häufig findet man Kapellen in
Klöstern, Burgen,
Schlössern, Villen, Spitälern
und Bürgerhäusern.
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Kapellen sind aber auch
Anbauten bei größeren
Sakralbauten wie Kirchen
und
Kathedralen. Häufig
handelt es sich um
Stiftungen, zu denen etwa
die Grabkapellen gehören.
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Kapellen können aber auch kleine, eigenständige Bauten in einer Siedlung oder in der freien
Landschaft sein, meist Wegkapellen. Sie stehen gerne an historisch oder religionsgeschichtlich
bedeutsamen Stellen. So können Kapellen an Schlachten, an Wunderheilungen, an persönliche
Schicksale etc. erinnern und die Vorbeigehenden zur Andacht und zum Gebet einladen. Damit ist
auch die Erinnerung an das Ereignis, das zur Entstehung der Kapelle führte, verbunden.
Interessant ist die Herkunft des Namens. Wahrscheinlich stammt er vom
Aufbewahrungsort des Mantels des hl. Martin von Tours am Hof der
fränkischen Könige in Paris.
Das lateinische Wort für Mantel
ist cappa, capella ist die
Verkleinerungsfrom. Der
Geistliche, der eine Kapelle
betreut, wird als Kaplan (lat.
capellani) bezeichnet.
Kapellen sind meist mit
weniger Rechten als
Pfarrkirchen ausgestattet. So kann es sein, dass in einer Kapelle keine
Taufen stattfinden dürfen. Es
gibt aber auch eigene Taufkapellen. Häufig haben sie auch keine
Apostelkreuze. Laut kanonischem
Recht ist eine Kirche ein geweihter Ort, der für den
Gottesdienst bestimmt und für Gläubige öffentlich
zugänglich ist. Im Gegensatz dazu ist die Kapelle “für
den Gottesdienst zugunsten einer Gemeinschaft
oder eines dort zusammenkommenden Kreises von
Gläubigen” bestimmt.
Gerade Tirol ist reich an Kapellen, die oft in
abgelegenen Gegenden zu finden sind.