© Anton Prock 2016
Wein ist ein Sinnbild des himmlischen Paradieses, er gilt als
Lebenssaft und als Trank der Unsterblichkeit. Schon im alten
Ägypten war Wein das Lieblingsgetränk der Pharaonen und der
Götter. Auch im alten Griechenland und im alten Rom war Wein ein
Kultgetränk. Der Gott des Weines war Dionysos bzw. Bacchus.
Schon wegen seiner
Farbe ist Wein ein
Symbol des Blutes. In der
Bibel steht Wein für
Freude und für die Fülle
der von Gott
kommenden Gaben. Im
Christentum kommt dem
Wein eine besondere Bedeutung zu, in der eucharistischen
Verwandlung steht er für das Blut Christi.
Der Weinstock bzw. Rebstock ist Symbol der Fülle des Lebens. Im Judentum und Christentum gilt er als
heiliger Strauch, als Baum des Lebens, als Sinnbild des auserwählten Volkes Israel, das mit einem von
Gott gepflanzten Weinberg verglichen wurde.
Im Johannesevangelium (Joh 15,5) wird von Jesus berichtet, der spricht: “Ich bin der Weinstock, ihr
seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von
mir könnt ihr nichts vollbringen.”
Jesus als Weinstock trägt die Gläubigen wie die Rebzweige. Das bedeutet, dass Jesus die Kraft bietet,
die notwendig ist, um wahrhaft Früchte zu tragen. Laut der jüdischen Adamssage brachte Adam einen
Zweig des Paradiesbaumes mit und pflanze ihn. Daraus entwickelte sich eine Weinrebe. Somit weist der
Weinstock auch auf das
Paradies hin.
Der Weinberg ist ein Symbol des auserwählten
Volkes Israel, später der ganzen heiligen Kirche.
Die Kundschafter, die sich auf der Suche nach
einer neuen Heimt für das Volk Israel befanden,
brachten die Traube bzw. Rebe als Symbol der
Verheißung aus dem Gelobten Land mit. Auf
frühchristlichen Sarkophagen steht die Traube
für das versprochene jenseitige Reich, in das der
Tote eingegangen ist, für das Paradies.
Hält
Jesus eine Traube oder eine Rebe in der Hand, ist dies ein
Hinweis auf seinen Opfertod und das Abendmahl. So wie der Saft aus
der Traube herausgepresst wird, so wurde in der Passion Jesus gefoltert,
das Blut aus ihm “herausgepresst”. Daraus entstand der Bildtypus
“Christus in der Kelter”, ein Symbol der Messe bzw. seines Opfers. Beim
“Wundmalchristus” werden in übertriebener Weise die Wunden als
Weintrauben dargestellt.
Aber auch
Maria wird als
Weinrebe interpretiert, an der
Jesus als Weintraube gewachsen
sei. Bei spägotischen Mariendarstellungen kann entweder
Maria oder das Jesuskind eine Traube halten
(”Weintraubenmadonna”).
Der hl. Urban gilt als der Weinheilige. Er ist als
Bischof mit
einer Weintraube dargestellt.