Dieser Begriff bezeichnet eine einschiffige (Schiff), gewölbte Kirche, deren Wände durch Wandpfeiler gegliedert sind. Diese Wandpfeiler, zwischen denen die Wände eingebaut sind, treten in das Kircheninnere hervor und nehmen Druck und Schub des Daches auf. Dabei handelt es sich um eine tonnengewölbte Saalkirche, einen Einheitsraum. Später wurde das Tonnengewölbe durch Kuppelgewölbe (Gewölbe) ersetzt. Zwischen den Pfeilern sind meist Quertonnen eingespannt. Ist ein Querschiff ( Schiff) vorhanden, tritt es meist nur wenig hervor. Der Großteil der Kirchen des Barock entspricht diesem Typus. Zwischen den Wandpfeilern können sich Altäre bzw. Kapellen befinden. Darüber können sich Emporen erstrecken. Schon in der Spätgotik treten Wandpfeilerkirchen auf. Als erste Wandpfeilerkirche der Renaissance gilt Sant’Andrea in Mantua von Leon Battista Alberti (1472 bis 1514). Die Form wurde dann in der Kirche Il Gesú, der Mutterkirche des Jesuitenordens in Rom, aufgegriffen und weiterentwickelt. Von dort aus erfolgte eine rasche Verbreitung in ganz Europa.