© Anton Prock 2016
Wasserspeier Wasserspeier KIRCHENRUNDGANG
Bei Gebäuden war es früher ein Problem, das Regenwasser vom Dach offen abzuleiten. Die Gefahr bestand darin, Mauer und Wand zu durchnässen. Damit dies nicht geschehen konnte, wurden die Abflussrohre der Traufe weit über die Mauer hinaus verlängert, damit dass Wasser ein bis zwei Meter entfernt zur Erde fallen konnte. Diese Wasserspeier konnten aus Blech, Blei oder Stein bestehen und wurden oft mit Drachen- und Löwenköpfen versehen. Speziell in der Gotik - in Österreich ca. 1250 bis ca. 1520 - waren die Wasserspeier besonders fantasievoll gestaltet. Es steckt allerdings auch eine gewisse Symbolik dahinter. Die Tierköpfe, fratzenartigen Gebilde und oft auch verzerrte Menschengesichter sollen das Böse abwehren, das sich im Außenbereich der Kirche herumtreibt und in das Innere eindringen will. Das Böse soll sich in diesen Formen wie in einem Spiegel selbst sehen, erschrecken und das Weite suchen. Gerade bei gotischen  Kathedralen gibt es bei den Wasserspeiern viel zu entdecken.