© Anton Prock 2016
Engel sind geflügelte Himmelsboten. Man
unterscheidet grob zwei Arten von Engeln,
die Putti bzw. Kinderengel und die
erwachsenen Engel. Himmelsboten gibt es in
allen Religionen.
Laut dem Kirchenlehrer Chrysostomus sind
Putti bzw. Engel unsichtbar in der Kirche
vorhanden und tragen unsere Gebete zu den
Heiligen bzw. zu Gott empor.
Unter Putti (Einzahl Putto) versteht man die
seit der Gotik aufkommenden Darstellungen von Kinderengeln, auch oft als Cupido bezeichnet. Dies
können kleine, geschlechtslose Kinder sein, aber auch oft nur geflügelte Kinderköpfe. Der Ursprung ist
in der griechischen und römischen Antike zu suchen. Die
griechischen Eroten, eigentlich geflügelte Geister, waren
Götterboten, die einen Menschen durch sein Leben begleiteten. Die
Bezeichnung Eroten leitet sich von Eros, dem Gott der Liebe, ab.
Schon in der Antike wurden diese Eroten kindlich dargestellt. Die
Form wurde von den Römern übernommen als eine Art Geist, der
die
Seele des Menschen während seines Lebens beschützt und
nach seinem
Tod in den
Himmel geleitet. Man
kann dies mit dem
Schutzengel vergleichen. Das
frühe Christentum übernahm
das heidnische Motiv, das im christlichen Sinne umgedeutet und
in der Katakombenmalerei auf Sarkophagen abgebildet wurde.
Zu finden sind Putti vor allem in der Renaissance und im Barock.
Vorbild für die erwachsenen Engel war die geflügelte römische
Siegesgöttin Viktoria.
Für Künstler, vor allem in der Renaissance, im Barock und im
Rokoko, waren gerade Putti eine willkommene Möglichkeit, das
neuentdeckte nackte Kind in allen Phasen seiner spielerischen Bewegungen zu beobachten und in der
Malerei, im Stuck und in der Plastik festzuhalten.
Putti, aber auch Engel, können lachen, weinen, schlafen,
knien, klettern, schweben, fliegen etc. Ihre Gesichter zeigen
ausgeprägte Mimik, ihre Hände intensive Gestik. Sie können
lange oder kurze Haare haben, ihre Kopf kann aber auch kahl
sein. Die Meisterschaft eines Künstlers zeigt sich gerade bei
den Putti bzw. Engeln, denn bei ihnen hat er große Freiheit
in der künstlerischen Gestaltung. Es ist oft erstaunlich, wie
viele Putti bzw. Engel in einer Kirche vorhanden und wie sie
dargestellt sind.
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