Lat. calvaria bedeutet Hirnschale oder Schädel und ist die lat. Übersetzung des aramäischen Golgotha (Schädelstätte). Es handelt sich dabei um die Hinrichtungsstätte Christi. Kaiser Konstantin der Große ließ dort auf Anregung seiner Mutter Helena verschiedene Sakralbauten errichten. Der Besuch von Golgotha war mit Ablässen verbunden. Das ist der Grund, warum man seit dem Spätmittelalter Nachahmungen des Kalvarienbergs errichtete. An der obersten Stelle befindet sich meist eine Kreuzigungsgruppe (Jesus mit den beiden Schächern oder Jesus mit Maria und Johannes) und eine künstlich angelegte Grotte. Den Weg dorthin säumen Kreuzwegstationen mit Darstellungen der Leidensgeschichte Christi von seiner Gefangennahme am Ölberg bis zur Kreuzigung. In der Grotte befindet sich meist ein Heiliges Grab oder ein Bild von Jesus als Schmerzensmann. Auch der Besuch dieser Kalvarienberge war meist mit Ablässen verbunden. Beim Durchschreiten des Kreuzweges soll der Gläubige das Leiden Christi nachempfingen. Besonders in der Zeit des Barock erlebten die Kalvarienberge eine Hochblüte. In Tirol gibt es Kalvarienberge etwa in Rum bei Innsbruck, Kufstein, Rietz, Achenkirch und Mieders im Stubaital.