© Anton Prock 2016
Grabmal Grabmal KIRCHENRUNDGANG
Grabmäler gehören zur Ausstattung von Kirchen. Anspruch auf die Beisetzung im Kircheninneren hatten Mitglieder des hohen Klerus sowie  Stifter und Förderer der Kirche, vor allem Adelige. Bevorzugte Aufstellungsplätze für Sarkophage waren die   Krypta, der  Chor (Altarraum) sowie die Seitenschiffe mit angefügten  Grabkapellen. In jedem  Altar, auf dem eine Messe gefeiert wird, befinden sich   Reliquien (Reste von  Heiligen und  Märtyrern). Diese haben eine gewisse Ausstrahlungskraft, die direkt beim Altar am stärksten ist und mit der Entfernung vom Altar abnimmt.  Heilige und  Märtyrer sind die Fürbitter bei Gott für die leidende Menschheit. Je näher sich ein Grab diesen Reliquien befindet, des intensiver ist die Fürbitte der Heiligen. Aufgrund dieser Anschauung wollte man natürlich möglichst nahe bei den Reliquien bestattet werden - grundsätzlich ein Vorrecht des Klerus und der Reichen. Wer sich zu Lebzeiten durch fromme Werke (Sieben  Werke der  Barmherzigkeit: Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke pflegen, Gefangene besuchen, Tote bestatten) und durch  Stiftungen und Schenkungen (Jahrtagsmessen,  Kerzen,  Messgewänder, liturgische Geräte,   Altäre, Kunstwerke,  Kapellen, Kirchen,  Klöster etc.) den “Weg in den  Himmel erkaufen konnte” und dementsprechend reich und einflussreich war, hatte dieses Vorrecht. Im Bereich des  Friedhofs ließen sich Wohlhabende mit Vorliebe direkt an der Kirchenaußenwand bestatten. Tumba bzw. Hochgrab bezeichnet ein freistehendes steinernes oder metallenes Grabmal in Form eines Sarkophags. Meist sind die vier Seitenplatten mit Reliefs verziert. Auf der Deckplatte ist häufig ein Abbild des liegenden Verstorbenen zu sehen. Die Gebeine des Toten sind üblicherweise nicht in der Tumba, sondern in der Erde darunter bestattet. Eine Tumba war nur für höhergestellte Persönlichkeiten vorgesehen.   Häufig zu finden sind Wandnischengräber. Der Verstorbene wird entweder liegend, sitzend, kniend oder auch stehend dargestellt. Gräber können aber auch in den Boden eingelassen und mit Grabplatten abgedeckt sein. Oft sind auf Gräbern bzw. Grabplatten Inschriften,  Wappen und religiöse Szenen zu finden, die sich auf den  Tod beziehen. Häufige symbolische Hinweise auf den  Tod sind Skelette, Totenköpfe, Knochen, Sanduhren, erlöschende Kerzen, trauernde  Putti (Kinderengel) und Genien (Schutzgeister), der personifizierte  Tod mit der Sense etc. Grundsätzlich sind Grabsteine, -platten etc. sehr interessant, da sie viel aussagen können: Namen, Beruf, sozialer Stand, Stellung innerhalb einer Stadt bzw. einem Ort, Verbindung zu Heiligen etc. In Kirchen sind auch zahlreiche Epitaphe zu finden. Ein Epitaph, ein Gedächtnisgrabstein, erinnert an einen Toten, befindet sich aber fern vom Grab des Toten. Ein Kenotaph ist ein Scheingrab, das keine sterblichen Überreste enthält. Ursprünglich verstand man darunter einfache Grabmale zum Andenken an Tote, die nicht aufgefunden werden konnten. In der Antike herrschte der Glaube, ohne Grab fände die Seele keine Ruhe. In der Hofkirche in Innsbruck befindet sich das Kenotaph für Kaiser Maximilian I., der in der Georgskapelle in Wiener Neustadt bestattet liegt. Das Kenotaph für Herzog Rudolf IV. den Stifter steht im Stephansdom, der Habsburger ist aber in der unterirdischen Herzogsgruft begraben. Ein Sarkophag (griech. Fleischfresser) ist ursprünglich ein Steinsarg, später aber auch ein kastenförmiges Behältnis aus Stein, Holz, Ton und Metall. Sarkophage sind aus Ägypten und der griechisch-römischen Antike erhalten. Auf dem Sarkophag befindet sich ein Deckel. Die Seitenwände können verziert sein. Sarkophage sind häufig in einer Grabkammer oder der Krypta einer Kirche aufgestellt. Die Bezeichnung leitet sich von einer griechischen Steinart ab (lapis sarcophagus), aus der Sarkophage geschaffen wurden. Laut Legende soll es sich um einen fleischfressenden Stein  aus der Gegend von Assos in der Troas (Landschaft in Kleinasien im nordwestlichen Teil Anatoliens) handeln, der innerhalb von 40 Tagen den Leichnam verwesen ließ. In Tirol gibt es einige berühmte und künstlerisch sehr schön ausgeschmückte Grabmäler, etwa das Grabmal Kaiser Maximilians I. in der Hofkirche in Innsbruck, das Grabmal Erzherzog Ferdinands II. in der Silbernen Kapelle, das Österreichische Grab in der Stiftskirche Stams, das Hochgrab von Graf Leonhard von Görz in der Stadtpfarrkirche in Lienz. In Dorf- oder Stadtkirchen und an deren Außenwänden finden sich manchmal einfache Grabsteine, die an Geistliche, wohlhabende Bürger und Adelige aus der Umgebung erinnern. Häufig handelt es sich hier auch um  Stifter, die für ihre  Seelenheil Geld für die Einrichtung der Kirche und für Kunstwerke zur Verfügung stellten. Neben Inschriften sind auf diesen Grabsteinen auch  Wappen und Symbole des  Todes zu finden. Sie wählten diese Kirche als ihre Grabstätten, von denen aber meist nichts mehr erhalten ist.
Grabsteine  erzählen
Leeres Grabmal Kaiser Maximilians I.
Grabmal Erzherzog Ferdinands II.
Österreichisches Grab Stift Stams
Grab von Graf Leonhard von Görz
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Grabmal des Kuraten Schmidt in Kappl
Grabmal in der Kirche von Kirchdorf
Grabmal an der Pfarrkirche Kössen
Grabstein im ehem. Friedhof Schwaz
Grabstein Pfarrkirche Asch in Osttirol
Inschrift Grabstein Pfarrkirche Hall in Tirol
Grabstein im ehem. Friedhof in Hall in Tirol