© Anton Prock 2016
In einem Gotteshaus gehen Religion und Kunst eine
Synthese ein. Die Kunst dient der Ehre Gottes. Als
Betrachter sollen wir hinhören und hinschauen auf
die Verkündigung von
Stuck, Figuren, Bildern
und Altären, auf ihre religiöse Aussage.
Ein Kirchenrundgang benötigt Zeit, Zeit zum
Schauen, aber auch zum Nachdenken. Der gläubige
Mensch wird sich von der religiösen Botschaft der
Kunstwerke inspirieren lassen.
Einerseits ist der Gesamteindruck sowohl des
Außenbaus als auch des Innenraums wichtig, andererseits muss sich der Betrachter auf den Dialog mit
den Einzelobjekten einlassen. Die Frage stellt sich, welches theologische
Programm hinter der Ausstattung steckt. Vom Gesamteindruck ausgehend
soll das Betrachten der einzelnen Gegenstände beginnen. Aus den Details
erschließt sich die Schönheit und Vollendung des Ganzen und offenbart sich
die Großartigkeit der Planung bis in den letzten Winkel.
Letztendlich können wir den Kirchenraum
nie vollständig begreifen, er bleibt entrückt
und ist auf diese Weise wieder Zeichen für
das Geheimnis und die Erhabenheit des
Göttlichen.
Gerade im Barock ist nichts dem Zufall überlassen, denn hinter jedem
Gegenstand steckt eine genau durchdachte religiöse Aussage. Das
reicht vom Grundriss der Kirchen (oft Kreuzform) über die Anzahl der
Altarstufen bis zur Anordnung der Bilder, dem Auftreten
verschiedener
Heiliger etc.