© Anton Prock 2016
Bald fand das Mönchstum auch im Abendland Verbreitung. Dabei sind vor allem zwei Namen zu
nennen.
Hl. Augustinus von Hippo (354-430)
Der hl. Augustinus lebte lange in Karthago und übersiedelte
dann nach Rom und Mailand. Später war er Priester und
Bischof in der römischen Provinz Africa.
Berühmt wurde seine Ordensregel: Liebe zu Gott steht an
erster Stelle, sodann Liebe zum Nächsten, Einteilung von
Gebets-, Arbeits- und Esszeiten, Ablehnung persönlichen
Eigentums, absoluter Gehorsam gegenüber dem Abt und
seinem Stellvertreter etc. Es gab Mönchsgemeinschaften,
die nach der Regel des hl. Augustinus lebten. Augustinus ist
jedoch nicht der Gründer des Augustinerordens. Zu seiner
heutigen Form wurde der Orden 1256 aus mehreren Eremitenverbänden zusammengeschlossen.
Der hl. Augustinus zählt zu den vier Kirchenvätern und ist
als Bischof mit einem meist flammenden Herz als Symbol
göttlicher Liebe dargestellt. Oft ist ein kleines Kind mit
einem Löffel oder einer Muschel dabei, welches das Meer
ausschöpfen wollte, was jedoch unmöglich ist. So ist es
auch unmöglich, die Allerheiligste Dreifaltigkeit zu
verstehen.
Die Augustiner-Chorherren sind ein Zusammenschluss
mehrerer katholischer Kanonikerorden, die nach der
Regel des hl. Augustinus leben. Es handelt sich um
Regularkanoniker, das sind Mitglieder einer Stiftskirche,
die nach einer Ordensregel leben, meist die
Priesterweihe besitzen und Ordensgelübde abgelegt
haben, ohne jedoch Mönche zu sein. Der Vorsteher
dieser Mönchsgemeinschaft ist ein Propst. Von den Mönchen unterscheiden sie sich in der
Lebensweise, da sie meist Seelsorgetätigkeit außerhalb des Klosters ausüben. Die Augustiner-
Chorherren in ihre heutigen Form bestehen erst seit dem 19. Jh.
Hl. Benedikt von Nursia (um 480-547)
Der als Sohn reicher Eltern südlich von Rom geborene Heilige gründete eine
Ordensgemeinschaft und schrieb um 540 seine berühmte Ordensregel
nieder. Bekannt ist der benediktinische Wahlspruch “ora et labora” (Bete
und arbeite). Gebet, körperliche Arbeit, Meditation, aber auch die
Beschäftigung mit den Wissenschaften sind für die Benediktiner wichtig.
Benedikt gilt als “Vater des abendländischen Mönchtums”. Die Benediktiner
sind Mönche, dem Kloster steht ein Abt vor. Berühmt wurde das von ihm
gegründete Kloster Montecassino südlich von Rom, das im Zweiten
Weltkrieg zerstört wurde.
Dargestellt ist der hl. Benedikt als Mönch mit einem Abtstab und einem Becher
mit einer Schlange. Einer Legende nach gab man ihm Gift zu trinken, das aber in
Form einer Schlange entwich.