© Anton Prock 2016
Die Kirche - griech. Ekklesia, lat. ecclesia - ist sowohl die Bezeichnung für die Gemeinschaft der
Gläubigen mit Christus und den Heiligen als auch das christliche Kultgebäude.
Der Kirchenbau muss als Abbild einer geistigen Kirche, als Sinnbild des
himmlischen Jerusalem
aus der
Apokalypse des Johannes (Kapitel 12) verstanden werden.
Die einzelnen Teile eines Kirchenbaus sind Bedeutungsträger:
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Grundstein und Schlussstein stehen für Christus
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Fundament und die Stützen bedeuten die Apostel und die Propheten
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Die einzelnen Steine weisen auf die Gläubigen hin
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Portal ist Symbol für Christus
Allgemein wird das
Portal als “Pforte zum Himmel”, das Kircheninnere als der “Himmel” bzw. als
“Vorstufe zum Paradies” bezeichnet. Vor allem im Barock wird weist die prächtige Ausstattung des
Inneren darauf hin.
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Der Kirchenboden kann als der irdische Bereich, in dem sich die Gläubigen befinden, interpretiert
werden.
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Die Kirchendecke stellt den himmlischen Bereich dar, wobei die Pfeiler, Säulen etc. mit den
Heiligen vom irdischen zum himmlischen Bereich emporführen und die Heiligen die Mittler
zwischen den Gläubigen und Gott darstellen. Die Decke, also der Himmel, wird in den
verschiedenen Stilepochen jeweils anders interpretiert - in der Gotik ein Kreuzrippengewölbe, im
Barock ein illusionistisch bemalter Himmel etc.
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Unter dem Kirchenboden ist häufig die Krypta, wo die Toten bestattet sind, also die Unterwelt,
das Reich der Toten.