© Anton Prock 2016
Messkleidung - Priesterliche Gewänder Messkleidung - Priesterliche Gewänder KIRCHENRUNDGANG
Schon im Alten Testament gab es heilige Gewänder. Über die Anfertigung gab Moses genaue Vorschriften: “Lass für deinen Bruder Aaron heilige Gewänder anfertigen, die ihm zur Ehre und zum Schmuck gereichen... Sie sollen dazu Gold, violetten und roten Purpur, Karmesin und Byssus verwenden” (Ex 28,2,4). Liturgische Gewänder sollen demnach aus edlen Stoffen bestehen und in Würde getragen werden. Auch heute noch ist das einfache Gewand des katholischen Priesters die schwarze Soutane. Schwarz ist die  Farbe der Trauer und des Verzichts. Der Priester trägt sie im Bewusstsein, dass er auf Erde in der Fremde verweilt. Die Farbe der Soutane zeigt den Rang eines Klerikers. Der Papst trägt eine weiße, Kardinäle eine rote, Bischöfe eine violette Soutane. Kardinäle  und Bischöfe können aber auch eine schwarze Soutane tragen, haben dann aber meist ein breites Zingulum in roter (Kardinäle) oder violetter (Bischöfe) Farbe. Unter Zingulum versteht man eine Art Gürtel bzw. ein breites Stück Stoff um die Körpermitte. Die 33 Knöpfe der Soutane der Priester weist auf die 33 Lebensjahre Jesu hin. Trägt der Geistliche bei liturgischen Anlässen eine Soutane, wird diese als Talar bezeichnet. Dann verwendet er auch kein Zingulum. Für die eigentlichen priesterlichen Handlungen kleidet der Geistliche sich in weiße Gewänder, die Ausdruck der Freude sein sollen. Das weiße Chorhemd erinnert den Priester an den Tag seiner Taufe, an dem er ebenfalls ein weißes Kleid empfing. Nach dem Händewaschen in der Sakristei legt der Priester sich das Schultertuch um, das die Lauterkeit der Gesinnung und die Reinheit der Gedanken symbolisiert. Es soll auch die anderen Messgewänder schonen. Die Albe ist ein weißes Unterkleid, das bis zu den Füßen reicht. Sie  symbolisiert die Reinheit des Herzens. Sie wird durch ein Zingulum, zusammengehalten. Getragen wird die Albe unter dem Messgewand bei Gottesdiensten. Früher trug der Priester bei der hl. Messe den Manipel. Vermutlich hatte es ursprünglich die Funktion als Schweißtuch, das in den Ärmel gesteckt wurde. Es soll erinnern, dass er im Weinberg Gottes arbeitet und er die Mühen und Lasten des Lebens in der Nachfolge Jesu auf sich nehmen soll.  Seit der Liturgiereform 1969 ist das Manipel fast nicht mehr in Verwendung. Die Stola wird vom Priester um den Hals gelegt und vor der Brust gekreuzt. Sie ist das eigentliche Amtszeichen des Priesters und wird als Sinnbild der Gnade interpretiert. Das Messgewand, die  Kasel, wird über der Albe getragen. bedeutet das “Joch” des Herrn, die Bürde, die der Geistliche auf sich nimmt, um die Gnade Gottes zu erlangen. Das Wort Kasel leitet sich von lat. casa = Haus ab. Es steht symbolisch für das Zelt, das bei den Israeliten bis zum Bau des  Tempels der Aufbewahrungsort für das Allerheiligste, die Bundeslade, diente. Heute bedeckt das Messgewand wieder die Ärmel. Früher waren diese ausgeschnitten. Kaseln sind meist prächtig verziert.