© Anton Prock 2016
Feuer Feuer KIRCHENRUNDGANG
Erde, Wasser, Luft und Feuer gehören zu jenen vier Elementen, aus denen alles Gegenständliche zusammengesetzt ist. Das Feuer kommt Gott am nächsten, weshalb Gott im Feuer dargestellt ist. Im Alten Testament sind Feuer, Rauch und Nebel Begleiterscheinungen bei der Gotteserscheinung (z. B. 2. Buch Mose, Kapitel 3). In der Apostelgeschichte wird vom Heiligen Geist berichtet, der sich „in Zungen wie von Feuer“ (vgl. Apg. 2 Pfingsten) zeigte. Das Osterfeuer wurzelt im Vorchristentum. Das Entzünden der  Osterkerze in der Osternacht symbolisiert die Auferstehung Christi. Feuer erwärmt, erhellt, vernichtet. Ihm wird aber auch reinigende Wirkung zugeschrieben. So wurden Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt, um ihre sündigen Seelen reinigen zu lassen. Auch das  Höllenfeuer soll die Menschen reinigen. Feuer spielt eine bedeutende Rolle bei Festen und Ritualen, wozu auch die Osterfeuer gehören. Am Tag der Sommersonnenwende (astronomisch am 21.06., Feste jedoch meist am 24.06.) werden die Johannisfeuer entzündet. Ein alter Brauch ist jener des Scheibenschlagens, bei welchem am ersten Fastensamstag oder Fastensonntag zu Beginn der Abenddämmerung glühende Holzscheiben mit Stecken von den Berghängen ins Tal geschleudert werden. In Tirol wird dieser Brauch noch in Landeck und Umgebung ausgeübt.  Feuer hat auch immer einen Bezug zur  Sonne und gilt als männliches Symbol. Die Flamme ist auch Symbol des Lebens, ihr Erlöschen Symbol des  Todes. Das Christentum lehnte die Feuerbestattung jahrhundertelang ab, da man an die leibliche Auferstehung der Toten glaubte. Das hängt aber auch mit der Erdbestattung von Jesus Christus zusammen. Im Mittelalter diente der Feuertod als Todesstrafe.