© Anton Prock 2016
Vogel Vogel KIRCHENRUNDGANG
In vielen Religionen sind Vögel Sinnbilder des  Himmels, stehen aber auch für das Geistige und die  Seelen der Verstorbenen, die in den Himmel eingegangen sind. Gerade in der frühchristlichen Kunst vertreten Vögel diese Bedeutung. Häufig sind die   Taube und der  Pfau dargestellt. Die weiße Taube symbolisiert den  Heiligen Geist sowie das Reine, im Rad des Pfaus sah man ein Abbild des Himmelsgewölbes. Der Pfau symbolisiert aber auch die Eitelkeit. Ab und zu hält das Jesuskind bei Marienbildern einen Vogel in der Hand, etwa einen Sperling oder einen Zeisig. Dies ist der Hinweis auf eine Legende: Angeblich formte das Jesuskind Vögel aus Ton, die dann zum Leben erweckt wurden und wegflogen. Der Distelfink (Stieglitz) zeigt eine Vorliebe für Disteln und hat ein blutrotes Kopfgefieder. Hält das Jesuskind einen Distelfink in der Hand, ist dies ein Hinweis auf die zukünftigen Leiden, vor allem auf die Dornenkrone. Beim Bildtypus der “Darbringung Jesu im Tempel” geht es darum, dass nach jüdischem Glauben alle erstgeborenen Knaben Eigentum des Gottes Jahwe waren. Am 40. Tag nach der Geburt wurden sie im  Tempel dem Herrn dargebracht und durch ein Opfer vom Tempeldienst ausgelöst. Maria durfte erst 40 Tage nach der Geburt Jesu den Tempel wieder betreten, denn so lange galt eine Frau nach der Geburt als unrein. Maria oder Josef hält ein Körbchen mit zwei  Tauben, das vorgeschriebene Reinigungsopfer für eine Frau, die gerade geboren hat.