© Anton Prock 2016
Baldachin Baldachin KIRCHENRUNDGANG
Die Stadt Bagdad hieß im Mittelalter Baldac. Dort wurde ein golddurchwirkter Seidenstoff hergestellt, der die Bezeichnung Baldachin erhielt. Aus diesem Stoff wurde später der Prunkhimmel über einem Grab, Heiligenfiguren, einem Thron, einem  Altar, einem  Taufbecken etc. hergestellt. Baldachine sind häufig purpurrot und symbolisieren den  Himmel. Der Himmel hat nach mythologischer Vorstellung die  Farbe Rot, wobei man dabei an die roten  Sonnen der ägyptischen Grabkunst, an die rote  Sonne in der japanischen Flagge und an die rote Ausmalung von  Gewölben in mittelalterlichen Bildern denkt. Ein Baldachin kann aber auch ein tragbares Schutz- und Ehrendach  sein. So wird etwa bei Prozessionen das  Kreuz oder die    Monstranz mit dem Allerheiligsten unter einem Baldachin vom Priester getragen, wobei er mit vier Stangen von vier Personen getragen wird. Das Innere des Baldachins, der Himmel, kann rot oder golden sein. Der Baldachin ist ein Abbild für die Einheit von Himmel und Erde, eine Weltachse, die Unterwelt, Erde und Himmel miteinander verbindet. Alles, was sich unter dem Baldachin befindet, ist in die kosmische und göttliche Ordnung eingefügt, was Ewigkeit und Gerechtigkeit besagt. (nach Hawel Peter: Lexikon zur Kunst & Geschichte abendländischer Kultur, München 2005)