© Anton Prock 2016
Darunter versteht man ein liturgisches
Gerät aus versilbertem oder
vergoldetem Metall zum Verbrennen
von Weihrauch. Es besteht aus drei
Trageketten, verbunden durch einen
Ring oder Griff, an denen ein
schwenkbares Becken (Rauchfass) für
die Kohle hängt. Der auf diesem Becken
sitzende duchbrochene Deckel ist an
einer Kette aufziehbar. Durch die
Öffnungen des Deckels strömt der Duft
heraus.
Weihrauchkörner werden auf die glühende Kohle im Becken gestreut.
Dadurch entsteht aromatischer Rauch, der sich durch das Schwenken des
Fasses verbreitet. Bei Weihrauch handelt es sich um luftgetrocknetes
Gummiharz des Weihrauchbaums. Das Harz ist grobkörnig und von
durchscheinend braun-gelber bis
rötlich-brauner Farbe.
Schon im römischen Kaiserkult
wurde der Weihrauch zur Huldigung verwendet, aber auch im
Judentum. Der Behälter kann verschiedene Formen
aufweisen, wobei bis zum 12. Jh. die kugelähnliche Form
üblich war. Der Weihrauch ist ein Zeichen für Reinheit und
Göttlichkeit. In diesem Sinne ist er auch als Gabe der Heiligen
Drei Könige bei der Anbetung des Jesukindes zu sehen.
In manchen Gegenden besteht der Brauch, am Vorabend bestimmter hoher kirchlicher Feiertage Haus,
Stall, Hof und Felder mit gesegnetem Weihrauch zu beräuchern. Das Haus und seine Bewohner, aber
auch das Vieh im Stall, sollen vor drohendem Unheil bewahrt werden. Das geschieht in den zwölf
Rauhnächten zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Jänner (Festtag der Heiligen drei Könige).
Weihrauch, aber auch geweihte Palmkätzchen und Kräuter, werden in einer mit Holzkohle gefüllten
Pfanne entzündet. Dabei geht der Hausvater mit der Räucherpfanne voraus, die Hausbewohner folgen
ihm.