Im Mittelalter wird die Seele des Menschen, die beim Tod den Körper verlässt, als verkleinerter Mensch oder sogar als Kind dargestellt. Die Seele kann aber auch als Kind mit Flügeln in Anlehnung an die antike Gestalt der Psyche (”Seele”) aufscheinen. Manchmal erscheint sie als schlankes geflügeltes Mädchen oder als kleiner Vogel. Früher wurde die Seele auch als Zentrum des Denkens, Wollens und Fühlens angesehen. Die Seele lebt nach christlicher Lehre nach dem Tod eines Menschen im Jenseits weiter. Die “Armen Seelen” müssen im Fegefeuer warten, bis sie in den Himmel kommen. Bei Darstellungen des Marientodes wird häufig Jesus bzw. Gottvater abgebildet, der die Seele der Maria, die aus ihrem Mund entweicht, in Form einer kleinen Maria in Empfang nimmt. Der hl. Michael ist Wächter des Paradieses und der Friedhöfe, aber auch der Seelenwäger, in dessen Waage die guten und die schlechten Taten eines Menschen abgewogen werden.