© Anton Prock 2016
Friedhof Friedhof KIRCHENRUNDGANG
Auf einem Friedhof werden Verstorbene bestattet. Dort wird den Angehörigen Verstorbener ein ungestörtes Totengedenken ermöglicht. Ursprünglich leitet sich das Wort vom althochdeutschen “frithof ab, was einen einge”fried”eten Bereich bedeutet. Allerdings hat sich die Bedeutung von “Hof des Friedens” mehr durchgesetzt. Um den Friedhof befindet sich meist eine Mauer mit Eingangstoren. Der Zutritt zum Friedhof ist häufig zeitlich geregelt. Der Friedhof gilt als heiliger Ort, die Toten werden in “heiliger Erde” bestattet. Die Störung der Totenruhe, die Leichenschändung, die Grabschändung und der Grabraub sind strafbar. Somit ist der Friedhof als ein Ort mit zahlreichen Tabus zu sehen.  Friedhöfe sind meist so anlegt, dass öffentliche Hygiene und keine Belastung des Grundwassers gewährleistet sind. Sie sind aber auch als Orte der Mystik, des Unheimlichen, des Zugangs zum Jenseits zu sehen, um die sich zahlreiche Sagen und Geistergeschichten gebildet haben. Der Großteil des Friedhofs befindet sich meist auf der Südseite der Kirche (  Himmelsrichtungen). Es handelt sich dabei um jene Seite, die während des ganzen Tages von der  Sonne beschienen ist und damit als positive Seite zu sehen ist. Die  Gräber der Armen, Geächteten und der unschuldig verstorbenen Kinder liegen häufig im Norden der Gotteshäuser, der dunklen und damit negativen Zone.  Zu jedem Friedhof gehört auch eine Friedhofskapelle zur Aufbahrung der Toten. Oft ist sie dem hl. Michael geweiht. Der hl. Erzengel Michael stürzte mit seinem Kreuzstab die abtrünnigen Engel vom Himmel in die Hölle hinab. Beim  Weltgericht ist er der  Seelenwäger, der die guten und schlechten Taten der Menschen aufzeigt. Er ist der Friedhofswächter. Dargestellt wird er als Engel oder Krieger mit einer Seelenwaage, einem  Schwert und dem Kreuzstab.