© Anton Prock 2016
Wappen Wappen KIRCHENRUNDGANG
Wappen sind in Kirchen meist dort zu finden, wo es sich um Gegenstände von   Stiftungen und um  Grabsteine, Grabplatten und  Epitaphe handelt. Es sind vor allem um Wappen von Adeligen und kirchlichen Würdenträgern, die etwa einen   Altar, ein  Taufsbecken, ein    Glasfenster etc. gestiftet haben oder in oder bei der Kirche und im  Friedhof bestattet sind. Wappen können aber auch von  Bruderschaften (religiöse Gemeinschaften), Zünften (Zusammenschluss von Handwerkern), Städten und anderen Gemeinschaften stammen. Manchmal finden sich auch Wappen der Diözese, zu der die Kirche gehört, und von Landesfürsten, Königen und Kaisern. Der  Stifter will sich mit dem Wappen verewigen. Durch die Stiftung will er sich den Weg in den  Himmel ebnen, seine Dauer im  Fegefeuer möglichst verkürzen. Entstanden ist das Wappenwesen im Zuge der Kreuzzüge. Die Kämpfer schützten ihre Körper durch Rüstungsteile. Als auch das Gesicht durch einen Helm verdeckt war, konnte man Freund und Feind nicht mehr unterscheiden. So begannen die Kämpfer ihre Schilde zu bemalen. Das konnten geometrische Muster sein, aber auch Tiere, mit denen man bestimmte Eigenschaften verbindet. Die Schlange steht für das schnelle Zubeißen, der Bär und der Löwe bedeuten Stärke, der Adler erspäht mit seinem scharfen Auge seine Beute und sticht auf sie herunter usw. So entstand das Wappenwesen, die Heraldik, die bald zu einer Wissenschaft wurde. Wappen mussten genau aufgezeichnet, beschrieben und zugeordnet werden. Der Verantwortliche für das Wappenwesen war der Herold. Die Grafen von Tirol wählten den roten Adler als ihr Familienwappen, die Wittelsbacher in Bayern den Löwen, die Habsburger auch den Adler. Ein Vollwappen besteht aus vier Teilen: dem Schild (der Schild, männlich) dem Helm der Helmzier (Aufsatz auf dem Helm) der Helmdecke (sieht wie ein blätterartiges Gebilde aus; die Ritter trugen unter ihrem Helm eine Art Tuch, das für Turniere in Streifen geschnitten wurde - der Wind kräuselte und bewegte diese Streifen in alle Richtungen)