© Anton Prock 2016
Uhr Uhr KIRCHENRUNDGANG
Das Wort Uhr von mittelniederdeutsch “or(e)” leitet sich von lat. hora (= Stunde) ab.   Uhren zeigen einerseits die Zeit an, sind aber andererseits gerade in kirchlichen Gebäuden ein Hinweis auf die Vergänglichkeit, auf die unaufhaltsam weiterführende Zeit. Speziell im Barock ist der Gedanke des memento mori (gedenke des Todes) zentral. Gerade barocke Uhren sind oft sehr prunkvoll gestaltet. Uhren sind häufig am  Chorbogen oder in der Hauptapsis (  Apsis) im Blickfeld der Gemeinde angebracht. Sie mahnen den Gläubigen, die noch verbleibende Zeit auf Erden sinnvoll für das  Seelenheil zu nutzen. Die Sanduhr ist häufig als  Todessymbol auf Grabsteinen und Grabmälern zu finden. So wie der Sand durch den engen Durchlass rinnt, so verrinnt die Zeit bis zum Tod. In diesem Sinne sind auch Kirchturmuhren (  Turm) zu verstehen. Sie lassen sich schon am Ende des Mittelalters nachweisen. Zunächst gab es nur einen Stundenzeiger, da die Angabe von Minuten nicht wichtig war. Wichtig war für den Klerus die Anzeige der Zeit für die sieben Tagesgebete.