© Anton Prock 2016
Schon in der antiken Mythologie galt die Muschel als Sinnbild
des Weiblichen, der aus dem Meer geborenen Göttin Venus bzw.
Aphrodite.
Nach Plinius d. Ä. (23-79 v. Chr.) steigt die Muschel bei einem
Gewitter an die Wasseroberfläche und öffnet sich. Der Blitz kann
in sie einschlagen. Sie senkt sich wieder auf den Meeresgrund
und gebiert nach einiger Zeit die
Perle.
Im Physiologus, einer antiken Naturlehre, wird von der Perlmuschel berichtet, die bei Sonnenaufgang
aus dem Meer emporsteigt, ihre Schale öffnet, vom Morgentau befruchtet wird und dann der Perle
das Leben schenkt.
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Die beiden Schalen der Muschel versinnbildlichen
das Alte und das Neue Testament, der
Morgentau den
Hl. Geist, die Perle Jesus.
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Vor allem in der Renaissance und im Barock ist
die Muschel Symbol für die jungfräuliche
Maria und die Empfängnis göttlicher Gnade
allgemein.
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Als Sinnbild für das Grab Christi und die
Auferstehung Christi wurde sie zum Abzeichen
der
Pilger.
Besonders bekannt ist die Jakobsmuschel, das Abzeichen der Pilger von
Santiago de Compostela in Nordspanien, wo der hl. Jakobus der Ältere
begraben liegt, einer der Apostel. Der Legende nach wurde der Leichnam
des Heiligen in einem Boot an der nordspanischen Küste angetrieben und
sein Körper war über und über mit großen Muscheln (Jakobsmuscheln)
bedeckt. Die Muschel hatte aber auch einen praktischen Nutzen, sie
diente als Ess- und Trinkgefäß.