© Anton Prock 2016
Sonne Sonne KIRCHENRUNDGANG
Genesis 1,16: “Gott machte die beiden großen Leuchten, die größere Leuchte zur Herrschaft über den Tag, die kleinere Leuchte zur Herrschaft über die Nacht, dazu die Sterne.”  Das Wort “Orient” (von oriri = aufgehen) kennzeichnet den  Osten als Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs. Die aufgehende Sonne bringt der Welt Licht und Leben. “Orientierung” bedeutet die Ausrichtung nach Osten. Sonne und  Mond gelten als das Licht schlechthin. Die Sonne ist männlich (lat. sol ist männlich), der Mond weiblich (lat. luna ist weiblich). Somit symbolisiert die Sonne das Männliche. Sie ist in zahlreichen Kulturen Sinnbild des Kosmos. Die Sonne gilt als Ursprung der Erleuchtung, der Liebe und Güte, der Herrlichkeit und Gerechtigkeit. In diesem Sinne wird  Christus, der als die “wahre Sonne der Gerechtigkeit” gilt, verehrt. Schon im 3. Jh. n. Chr. interpretierte man die Sonne auf Christus. Beim  Heiligenschein handelt es sich eigentlich um eine Sonnenscheibe. Im antiken Rom wurde der Sonnengott Sol (sol invictus = unbesiegbare Sonne) verehrt. Das Christentum deutete den Kult dann auf Christus um. Christus wurde ursprünglich am 6. Jänner geboren. Doch im 4./5. Jh. legte man das Fest auf den 25. Dezember fest, dem Geburtsfest des Sonnengottes Sol. Bei der Darstellung der Kreuzigung sind häufig Sonne und Mond zu finden, die einerseits für das Neue und das Alte Testament stehen, andererseits auf die beiden Naturen Christi, die göttliche und die menschliche Natur, hinweisen. Bei der Auferstehung ist Christus oft von der Sonne umgeben. In der  Apokalypse des Johannes kommt die Frau vor, die von Sonne, Mond und Sternen umgeben ist. Diese Frau wird später als Maria gedeutet. Der Sonntag, seit dem 1. Jh. v. Chr. der Sonne geweiht, erhielt im Christentum Bedeutung. Nach dem jüdischen Kalender ist Jesus am Sonntag, dem ersten Tag nach dem Sabbat (Samstag) auferstanden. Damit gilt der Sonntag als erster Tag der christlichen Woche.