© Anton Prock 2016
Heiligenschein (lat. Nimbus) bedeutet eigentlich “Wolke”. In der Antike
verstand man darunter einen Lichtkreis oder eine goldene Scheibe über
Götterbildern, aber auch über dem Standbild des als Gott verehrten
Kaisers.
Zu Beginn des Christentums hatte nur Jesus einen Heiligenschein. Ab
dem 4./5. Jh. änderte sich dies. Nun wurden auch Propheten des Alten
Testaments,
Päpste,
Märtyrer,
Engel, aber auch weltliche
Stifter und Könige mit einem Nimbus geschmückt.
Meist waren die kreisrunden Scheiben vergoldet, weshalb auch die
Bezeichnung Aureole aufkam. Das
Gold bzw. die gelbe Farbe
weist auf den
himmlischen Bereich hin. Der Verräter Judas kann
mit einem schwarzen Nimbus dargestellt sein.
Weltliche Personen oder solche, die noch zu Lebzeiten als Heilige
verehrt wurden, erhielten einen rechteckigen oder quadratischen
Nimbus, die schon Verstorbenen einen runden. Vor allem ab der
Renaissance kann der Nimbus stark verkleinert und häufig auch
durchsichtig sein. Es besteht auch die Möglichkeit, dass kein
Heiligenschein mehr abgebildet ist.
Vorbild für den Nimbus ist die
Sonne als
Ursymbol der Unsterblichkeit und Ewigkeit.
Häufig sind auch Sonnenstrahlen dargestellt,
von denen die ganze Person umgeben sein
kann. Bei den drei göttlichen Personen kann
ein Kreuz in den Heiligenschein eingeschrieben sein. Jesus allein trägt immer
einen Kreuznimbus. Bei Maria ist häufig ein Kranz von 12 Sternen zu finden.
Ist die gesamte Person von einem Heiligenschein umgeben, spricht
man von einer Gloriole (lat.
gloria = Ruhm, Ehre) oder
von einer Mandorla
(mandelförmiger
Heiligenschein). Die
Mandorla hat häufig die
Farben des
Regenbogens.
Sowohl Gloriole als auch
Mandorla stehen nur den
drei göttlichen Personen ( Trinität bzw Dreifaltigkeit) zu. Bei
Marienbildern beziehen sich Strahlenkranz bzw. Gloriole bzw.
Mandorla auf das Jesuskind. Der
Regenbogen wiederum ist
ein uraltes Symbol der Verbindung von Gott mit den Menschen.