© Anton Prock 2016
Im 19. Jh. wurde im Schweizer Kloster St.
Gallen der Idealplan eines Klosters gefunden,
der aus der Zeit um 820 stammt, vermutlich
von der Insel Reichenau im Bodensee.
Zentrum dieser Anlage eines Klosters ist die
Kirche, an die der Kreuzgang anschließt.
Dieser ist umgeben vom Kapitelsaal (tägliches
Vorlesen eines Kapitels aus der Ordensregel),
dem Refektorium (Speisesaal), der Bibliothek
und der Schreibstube, Vorratsräumen, der
Mönchsküche und dem Schlafsaal.
Zu einer großen Klosteranlage gehörten
allerdings viel mehr Bauten und
Räumlichkeiten: Unterkünfte für Gäste, Pilger
und Arme, Scheunen, Stallungen,
Kornkammer, Mühle, Bäckerei, Brauerei,
Bäder, Aborte, Klostergarten, Friedhof etc.
Alle mittelalterlichen Klöster sind nach
diesem Idealplan von St. Gallen erbaute,
allerdings meist viel kleiner. Erst in der Renaissance und im Barock ging man von diesem Plan ab und
schuf die prächtigen Stiftsanlagen.