© Anton Prock 2016
Schon im Altertum zogen sich vorzugsweise begüterte Frauen in die
Einsamkeit der Wüste zurück, um ein beschauliches und asketisches Leben
zu führen.
Im 7. Jh. entstanden in Frankreich durch irische Missionare zahlreiche
Frauenklöster, die für fromme Witwen und unverheiratete Töchter aus
Adelsfamilien Orte der Versorgung waren. Adelige Männer und Frauen
stifteten auch Klöster als Alterssitz und Grablege.
Eine Blüte erlebten die Frauenklöster im 11. und 12. Jh. Vom 12. bis zum
13. Jh. gab es in Europa etwa gleich viele Mönche wie Nonnen. Zu einem
Männerkloster gehörte meist auch ein Frauenkloster. Die Nonnen
beschäftigen sich mit der Herstellung von Arzneien, Stickereien,
Gartenbau, Hauswirtschaft, schriftlicher Tätigkeit etc. Armenfürsorge und
Krankenpflege war grundsätzlich nicht üblich. Sie konnten sich der Bildung, der Kunst, der Musik etc.
widmen.
Ein Nonnenkloster war nicht nur eine Stätte
des Gebets und der Versorgung, sondern bot
auch Schutz vor der “Welt draußen”. Viele
suchten Schutz vor dem Teufel, dem Bösen.
Frauen mussten oft gegen ihre Willen in ein
Kloster eintreten. In einer patriarchalischen
Gesellschaft hatten die Männer das Sagen. Der
Eintritt in ein Kloster war oft die einzige
Gelegenheit, einer Zwangsheirat zu
entkommen. Töchter aus gutem Haus waren im Kloster versorgt. Kranke sowie geistig zurückgebliebene
Mädchen und Frauen wurden in ein Kloster gesteckt, aber auch jene, die sich nicht an gesellschaftliche
Regeln hielten.
Später nahmen sich verschiedene Frauenorden der Alten- und Krankenpflege an, so etwa die
Barmherzigen Schwestern und die Kreuzschwestern. Die Englischen Fräulein und die Ursulinen
kümmerten sich um die schulische Ausbildung der weiblichen Jugend.