© Anton Prock 2016
Das Zepter (österr. auch Szepter) entwickelte sich aus dem Stab und ist ein
Macht- bzw. Herrschaftszeichen. Eigentlich ist der Stab eine Urform der
Insignie für Führerschaft und Herrschaft. Das Zepter ist eine verkürzte
Form des Stabs. Mit dem Stab kann man leiten, abwehren, beschützen,
sich verteidigen, kämpfen. Zepter sind meist prunkvoll gestaltet und
kostbar. Schon in der
Bibel ist das Zepter als Regierungsgewalt und
Hoheitsrecht erwähnt. Der Stab ist vor allem
auch bei
Hirten zu finden: Jesus als
Guter
Hirte, Joachim (Vater Marias) etc.
In diesem Zusammenhang ist auch der
Marschallstab zu erwähnen. Auch Richter
konnten als Zeichen ihrer Rechtssprechung einen
Stab haben. Wurde über einer Person “der Stab
gebrochen”, so wurde diese aus der Gemeinschaft ausgestoßen bzw. ein Urteil
ausgesprochen.
Christus trägt den Kreuzstab als Zepter,
er ist der Sieger und neuer Weltenherrscher.
Nach seiner Geißelung und
Dornenkrönung geben die Soldaten Christus
ein Schilfrohr anstelle eines Zepters in die
Hand und verspotten ihn als König der Juden. Auch Maria hat häufig
ein Zepter in ihrer Funktion als
Himmelskönigin.
Weltliche Herrscher verwenden
verschieden Insignien, darunter das
Zepter, die Krone und die
Weltkugel. Das Neigen des Zepters bedeutet die Gewährung
herrschaftlicher Gnade.
Engel können als Zeichen
ihrer Botenfunktion einen langen
Botenstab tragen, so etwa der
Erzengel Gabriel bei der
Verkündigung an Maria.
Aus dem
Hirtenstab entwickelte sich
der Krummstab der
Bischöfe und
Äbte.