© Anton Prock 2016
Religiöse Orden - Ursprung Religiöse Orden - Ursprung KIRCHENRUNDGANG
Im 3. Jh. n. Christus zogen Männer als Einsiedler in die ägyptische Wüste, um der Welt zu entsagen. Sie verschenkten ihren Besitz, lebten in Armut und Askese, töten durch Fasten und Entbehrung ihre weltlichen Begierden und versuchten, ein Leben in der Nachfolge Jesu zu führen. In der Wüste waren sie Hitze und Kälte ausgesetzt. Einer der bedeutendsten Einsiedler war Antonius der Einsiedler. Seine Attribute sind ein Schwein, ein T-Stab und eine Glocke. 1095 wurde in Frankreich ein Laienorden zur Krankenpflege gegründet. Dessen Mitglieder wählten Antonius zu ihrem Patron, weshalb sie die Bezeichnung Antoniter erhielten. Ihnen stand im Mittelalter das Privileg zu, ihre Schweine frei weiden zu lassen. In manchen Gegenden war es üblich, eines dieser Schweine mit öffentlichen Mitteln zu kaufen. Dieses trug als Erkennungszeichen ein Glöckchen um den Hals, das die Künstler später auf den hl. Antonius den Einsiedler übertrugen. Am 17. Jänner, dem Gedenktag des Heiligen, wurde das Schwein geschlachtet und das Fleisch an Bedürftige verteilt.  Neben den Einsiedlern gab es aber auch Mönchsgemeinschaften (Mönch: griech. monachos, abgeleitet von monos = allein). Ihr Tagesablauf bestand aus einem Wechsel von Arbeit und Gottesdienst, gemeinsamen Mahlzeiten, aber auch Stunden der Abgeschiedenheit und des Alleinseins. Auch sie waren auf der Suche nach Gott. Die Mönchsgemeinschaften errichteten um ihre Hütten eine schützende Mauer, es entstand das Kloster (lat. claustrum = das Verschlossene, griech. Monasterium). Sowohl das Einsiedlerwesen als auch die Mönchsgemeinschaften erlebten schnell eine Blüte. Verschiedene Ordensregeln entstanden, die das Zusammenleben der Mönche regelten. Rasch verbreitete sich diese Lebensweise auch in anderen Gegenden, so etwa in Syrien und Griechenland.