© Anton Prock 2016
Schlange - Drache Schlange - Drache KIRCHENRUNDGANG
Im ostasiatischen Raum stellt der Drache das männliche Prinzip dar und ist ein Glücksbringer. Die deutsche und vor allem christliche Deutung lautet: Drache ist gleich Schlange, Schlange ist gleich   Teufel, damit das Böse. Schon Moses nennt als Hauptmerkmal der Schlange die List. Sie gilt als Betrügerin und Verführerin. Sie ist das Tier der Verführung beim Sündenfall im  Paradies und steht damit für den  Teufel.  Maria gilt als Besiegerin des Sündenfalls, als “neue Eva”, und zertritt der Schlange den Kopf. Meist ist dies in der Darstellung der Maria Immaculata zu sehen. Der  Evangelist Markus sieht die Schlange jedoch auch als positiv: “Seid klug wie die Schlangen!”  (Matth. 10,16). In diesem Sinne steht die Schlange bei den vier Haupt- oder  Kardinaltugenden für die Klugheit. Der dabei auch häufig abgebildete Spiegel bedeutet Selbsterkenntnis, man denkt über sich selbst nach, was man gut oder schlecht gemacht hat. In der     Apokalypse des Johannes wird von einem wasserspeienden Drachen berichtet, der am Himmel erscheint und die Frau verfolgt, die ein männliches Kind geboren hat (Offenbarung des Johannes, 12). Diese Frau wird später auf Maria, das Kind auf Jesus umgedeutet. Im Alten Testament wird von Moses und der ehernen Schlange berichtet. Moses zieht auf Anordnung Gottes mit dem Volk Israel durch die Wüste. Das Volk ist wegen der Strapazen stark verbittert und schimpft über Gott. Da sendet Gott eine Schlangenplage. Die Menschen werden gebissen und winden sich im Todeskampf am Boden. Moses bittet Gott um Hilfe. Er gibt Moses den Auftrag, eine Schlange aus Erz (”eherne Schlange”) anzufertigen und auf einer Stange zu befestigen. Jeder, der zu ihr aufblickt, wird gerettet. Diese Szene wird immer wieder als Vorläufer für den Kreuzestod Jesu angesehen - wer zu ihm aufblickt (an ihn glaubt), wird gerettet. In manchen Kirchen ist der  Ouroboros, die Weltschlange, zu finden. Es handelt sich dabei um eine Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt und dadurch einen Ring bildet. Schon im alten Ägypten galt sie als Sinnbild der Ewigkeit. Der hl. Georg hat einen  Drachen als Attribut. Dieser Drache gefährdet eine Stadt und er besiegt ihn. Hier bedeutet der Drache das Böse, den Unglauben.