© Anton Prock 2016
Getreideähre - Getreidekorn Getreideähre - Getreidekorn KIRCHENRUNDGANG
Die Ähre ist ein Sinnbild der Fruchtbarkeit, der fruchttragenden Erde, und damit auch für das Leben. Das war schon in der Antike so. Brot war und ist die Hauptnahrung der meisten Kulturen. Eine alte Bezeichnung für  Friedhof ist Gottesacker. Nach einem Ausspruch Jesu, “Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt bringt es reiche Frucht” (Joh. 12,24), wird die Ähre mit dem Opfertod und der Auferstehung Christi in Verbindung gebracht. Deshalb sind Ähren häufig an liturgischen Geräten, die direkt mit dem Messopfer in Verbindung stehen, zu finden. Das betrifft  Kelche,   Messgewänder,   Monstranzen etc. Allerdings kann die Ähre auch im Sinne der Vergänglichkeit stehen. Dieser uralte Gedanke leitet sich vom Sterben und neuen Werden des Getreidekorns ab. So fand man in ägyptischen Gräbern Beigaben von Getreidekörnern. Dies weist auch auf die ständige Erneuerung der Natur und die Unsterblichkeit hin. Gerne sind Getreidekörner und Ähren auch zusammen mit  Weintrauben zu finden. Auf vielen  Kanzeln ist das Gleichnis vom Sämann  dargestellt, der Getreidekörner aussät. Es geht hier um die Übertragung des Wort Gottes an die Menschen, das bei ihnen auf “fruchtbaren Boden” fallen soll. Ähren und Brot sollen den Leib Christi versinnbildlichen. Gerade auf  Tabernakeln finden sich oft  Putti (kleine Kinderengel), die Ähren und  Trauben tragen. Der Tabernakel ist der Aufbewahrungsort für die   Hostien, das eucharistische Brot Christi.
Getreidefeld (Foto: A. Prock) Tabernakel in der Pfarrkirche Baumkirchen (Foto: A. Prock) Putto mit Getreideähren (Pfarr- und Wallfahrtskirche zur hl. Notburga in Eben am Achensee, Foto: A. Prock)