An der höchsten Stelle des Triumph- bzw. Chorbogens sowie im Giebel des Hochaltares, aber auch an anderen Stellen in der Kirche, befindet sich häufig ein Chronogramm (griech. chronos = Zeit, gramma = Buchstabe, Wort, Satz). Dabei handelt es sich um eine meist lateinische Inschrift, in der bestimmte Buchstaben typografisch hervorgehoben sind. Diese Buchstaben sind auch als römische Zahlenzeichen zu lesen (U=V). Zählt man die Zahlenzeichen zusammen, ergibt die Summe eine Jahreszahl, die etwa auf das Entstehungsjahr oder das Weihejahr des Gotteshauses hinweist. Das Chronogramm war vor allem im Barock sehr beliebt, wo es oft von prunkvollem Stuck umgeben ist.
Chronogramm in der Pfarrkirche GrinsD+I+V+V500+1+5+5=511I+C+L+V+M 1+100+50+5+1000=1156L+I+V+L+I50+1+5+50+1=107V5511+1156+107+5=1779 (Fertigstellung der Kirche)
Chronogramm Annasäule InnsbruckV+C+V+V+V5+100+5+5+5=120I+L+V1+50+5=56V+L+V+V+I+I5+50+5+5+1+1=67C+V+M+L+L+V100+5+1000+50+50+5=1210V+V+I+X+C+V+I5+5+1+10+100+5+1=127X+I+I10+1+1=12V+C+I+V5+100+1+5=111Summe: 1703 (Gelöbnis der Tiroler Landstände zur Errichtung der Annasäule)
Chronogramm Pfarrkirche GötzensC+V+V100+5+5=110D+C+V500+100+5=605V+L+V+M5+50+5+1000=1060Summe: 1775 (Fertigstellung der Kirche)
Pfarrkirche Weer (links) und Wallfahrtskirche hll. Peter und Paul (Romedikirchl) in Thaur (rechts)Bei beiden Kirchen zeigt das Monogramm jeweils die Jahreszahl 1779 (Fertigstellung der Kirchen).