© Anton Prock 2016
Glocke Glocke KIRCHENRUNDGANG
Glocken sind in Europa schon seit dem 6. Jh. belegt, wahrscheinlich waren sie im Christentum schon im 2. Jh. in Verwendung. Sie sind aber auch in anderen Religionen und in vorchristlicher Zeit zu finden. Die meisten Glocken sind aus Bronze. Die ursprüngliche Aufgabe der Glocken war apotropäisch (Abwehr von Geistern und Dämonen, des Bösen). Durch Glocken werden akustische Signale gesetzt. Das war schon vor dem Christentum so. Die großen Kirchenglocken sollen die Menschen auf bestimmte Gebetszeiten aufmerksam machen bzw. zur hl. Messe holen, die Menschen zusammenrufen. Im christlichen Bereich tauchen Glocken zuerst in den  Klöstern auf.  Dort teilen sie den Tagesablauf mit seinen Gebeten ein. Glocken künden von Freude und Leid in einer Pfarrgemeinde, erinnern an freudige und traurige Ereignisse im Leben der Menschen und im kirchlichen Jahreslauf (  Kirchenjahr). Der Klang der Glocken soll Gott loben, er steigt zum Himmel wie ein Gebet empor. Es handelt sich oft um Kunstwerke, die aufwändig verziert sind. Der Beruf des Glockengießers war sehr angesehen, hatte viel mit Geheimnisvollem und Mystischem zu tun. Ihr Geläut zu Mittag erinnert an die Verkündigung an Maria durch den Erzengel Gabriel (”Du wirst einen Sohn gebären ...”). Als Hinweis auf die vermeintliche Sterbestunde Jesu ist das Läuten jeden Freitag um 15.00 Uhr anzusehen. Das Angelusläuten (Angelus =  Engel des Herrn, Erzengel Gabriel) ist als Aufruf zum Gebet und zum Gottesdienst zu sehen. Dieses Angelusgebet wird morgens, mittags und abends gebetet. Es ist benannt nach seinen ersten Worten: “Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft ...”. Das Läuten während der Messe bei der Wandlung soll die  Hostie vor Dämonen schützen. Das Totenglöcklein verkündet ein Begräbnis. Häufig wird heute noch zu Ehren des Verstorbenen die “große” Glocke einer Pfarrkirche geläutet, um seine  Seele in den  Himmel zu geleiten.  Mit den Wetterläuten wollte man Unwetter vertreiben, die nach alter Anschauung von bösen Mächten bewirkt wurden. Dadurch sollte auch eine gewisse Harmonie hergestellt werden. Glocken konnten in einem Ort oder einer Stadt die Menschen zusammenrufen, um vor Sturm, Feuer, Feindeseinfall, Krieg etc. zu warnen, aber auch um Freude (Friede, Hochzeit, Geburt etc.) zu verkünden.