Bis ins 20. Jh. saßen die Gläubigen während des Gottesdienstes nach Männern und Frauen getrennt. Die Männerseite war in Blickrichtung Altar die rechte Kirchenseite, der Epistelseite. Dort wurden bis zur Reform des Zweiten Vatikanischen Konzils (1965) die Episteln gelesen. Bei geosteten Kirchen - Altar steht im Osten ( Himmelsrichtungen) - handelt es sich dabei um die Südseite. Unter Epistel versteht man einerseits die Sendschreiben der Apostel, andererseits in der Liturgie die Lesung vor dem Evangelium. Die Frauen saßen gegenüber in der linken Kirchenseite, meist der Nordseite, der Evangelienseite. Früher wurden von dieser Seite aus die Evangelien verlesen, die vier Schriften des Neuen Testaments ( Evangelium nach Markus, Matthäus, Lukas und Johannes). Früher gab es also zwei Lesepulte ( Ambo), eines für die Lesungen und eines für das Evangelium. In vielen Kirchen sind auf der Männerseite männliche Heilige dargestellt, auf der Frauenseite weibliche. Links befindet sich auch meist der Marienaltar.