© Anton Prock 2016
Taufstein - Taufbecken Taufstein - Taufbecken KIRCHENRUNDGANG
Die Taufe ist das Sakrament der Aufnahme in die christliche Gemeinschaft, in die Kirche. Mit der Taufe beginnt das christliche Leben. Zur Zeit Jesu wurde an Seen und Flüssen getauft. Im frühen Christentum und im Frühmittelalter gab es eigene Taufkirchen (  Baptisterien) mit großen Becken in der Mitte. Üblich war die Massen- und Erwachsenentaufe, wobei der Täufling im  Wasser untertauchte. Schon im 5. Jh. wurde jedoch die Kindertaufe üblich. In der Romanik und Frühgotik bestanden aber auch große Taufbecken zum Untertauchen. Ab dem 12. Jh. taufte man die Kinder durch Übergießen des Kopfes mit etwas Taufwasser und die Taufbecken bzw. Taufsteine setzten sich durch. Taufbecken bzw. Taufsteine stehen grundsätzlich im Westen der Kirche (  Himmelsrichtungen), meist nahe dem Eingang. Denn erst durch die Taufe wird man Christ und darf die Kirche in Richtung Hochaltar durchschreiten. Früher hatten nur die Pfarrkirchen das Taufrecht, weshalb sich in Wallfahrts- und Klosterkirchen ursprünglich keine Taufbecken bzw. Taufsteine befanden. Das Taufwasser (  Wasser) wurde ursprünglich einmal jährlich in der Osternacht geweiht. Es gibt Taufschüsseln und Taufkannen. Das Übergießen mit Wasser symbolisiert die Abwaschung von Sünde und Schuld, es geht um Reinigung und Vergebung. Die Taufe soll den Getauften beschützen und bewahren, wenn er einst vor dem   Weltgericht steht. Mit dem Übergießen kann aber auch die Herabkunft des  Heiligen Geistes gemeint sein. Taufbecken bestehen meist aus Stein oder Metall (Bronze). In der Barockzeit setzte sich ein Deckel bzw. Taufbeckenaufsatz durch, häufig mit einer Darstellung der Taufe Jesu durch Johannes dem Täufer. Taufbecken können auch kunstvoll verziert sein. Das Taufbecken besteht grundsätzlich aus dem Fuß (Sockel), dem Schaft und dem eigentlichen Taufbecken (Cuppa), das verschiedene Formen aufweisen kann. Häufig sind die Taufbecken  achteckig: Laut Bibel hat Gott die Welt in sieben Tagen erschaffen, der achte Tag steht für Neuschöpfung und Vollendung. Schon in vorchristlicher Zeit gilt die Acht als Zeichen für Ewigkeit und unzerstörbare Ruhe. Mit dem achten Tag der Woche, dem Sonntag, beginnen die Christen die Woche. An diesem Tag versammeln sie sich im Gedenken an den Auferstandenen zum gemeinsamen Mahl und erwarten seine Wiederkunft am “ Jüngsten Tag”, dem ersten Tag der Ewigkeit. Jesus ist am ersten Wochentag und damit einen Tag nach dem siebten Wochentag, dem Sabbat, auferstanden. Die sechseckige Form weist auf die Teilhabe am Leiden und Sterben Jesu hin und verheißt die Teilhabe an dessen Auferstehung und den Eingang in das Königreich Jesu.